Eucor Englisch: Drei Jahrzehnte interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die diesjährige Eucor English-Konferenz fand im April 2025 an der Universität Straßburg statt – und sie war in mehreren Hinsichten ein besonderes Ereignis. Zum einen versammelten sich erneut Masterstudierende und Promovierende der englischen Literatur-, Geschichts-, Kultur- und Sprachwissenschaften aus den fünf Eucor-Universitäten, um in einem trinationalen Rahmen ihre Forschung zu präsentieren und sich auszutauschen. Zum anderen wurde das 30-jährige Bestehen des Eucor English Network gefeiert.
Die Konferenz wurde von Rémi Vuillemin von der Universität Straßburg zusammen mit einem engagierten Team von fünf Doktorand*innen organisiert. Vuillemin, der selbst als Doktorand 2008 an einer Eucor English Konferenz teilgenommen und dort einen Vortrag gehalten hat und seither die Aktivitäten des Netzwerks verfolgt, ist nun Koordinator von Eucor English in Straßburg. „Um die interdisziplinäre und internationale Vernetzung von Anfang an zu fördern, haben wir am ersten Konferenztag ein Speed-Networking-Format eingeführt, das den Teilnehmenden die Möglichkeit gab, in kurzer Zeit Kontakte zu knüpfen und sich mit Kolleg*innen aus anderen Universitäten auszutauschen“, erklärt Vuillemin. Die Konferenz bot ein vielfältiges wissenschaftliches Programm mit aktuellen Beiträgen zu Themen wie postkoloniale Literatur, Gender-Diskurse in anglophonen Kulturen, Sprachvariation und interkulturelle Kommunikation. „Das akademische Programm wurde durch einen Workshop in Zusammenarbeit mit dem PUI (Pôle Universitaire d'Innovation) ergänzt, der sich mit Fördermöglichkeiten für junge Forschende beschäftigte. Das praxisorientierte Programm wurde von den Masterstudierenden und Promovierende sehr gut angenommen.“
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© Arman Martirosyan & Vanille Reintjes -
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© Arman Martirosyan & Vanille Reintjes
Ein Blick zurück auf die Anfänge
Neben den aktuellen Beiträgen bot die Konferenz auch Raum für einen Rückblick auf die Geschichte des Netzwerks. Langjährige Mitglieder wie Prof. Dr. Monika Fludernik von der Universität Freiburg, die Eucor English seit den Anfangsjahren begleitete, lieferten wertvolle Einblicke in die Entwicklung und den Wandel der Zusammenarbeit in den letzten drei Jahrzehnten. Ihre Teilnahme an einem Podiumsgespräch über die Geschichte und Zukunft des Netzwerks verdeutlichte die Kontinuität und das Engagement derjenigen, die Eucor English von Anfang an mitgestaltet haben.
Wissenschaftlich und persönlich bereichernd
Thomas Manson, Doktorand an der Universität Basel, zieht eine positive Bilanz der Konferenz: „Die diesjährige Eucor English-Konferenz zum 30-jährigen Jubiläum war ein großer Erfolg mit sehr hochwertigen Forschungsbeiträgen von Masterstudierenden und Promovierenden. Besonders schön war es auch, mehr über die Geschichte des Netzwerks zu erfahren und dieses Jubiläum gemeinsam zu feiern.“
Auch für Nicole Faller, Masterstudentin an der Universität Freiburg, war die Tagung eine Bereicherung, sowohl in akademischer als auch in persönlicher Hinsicht. „Die Konferenz hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Faszination für den interkulturellen Austausch sowie der Akzent auf die Sichtbarkeit und den Respekt gegenüber marginalisierten gesellschaftlichen Gruppen Teil gemeinsamer Werte sind. Der trinationale Eucor-Verbund erweitert den Forschungsraum über nationale Grenzen hinweg und schafft zugleich einen überschaubaren Rahmen, um nachhaltige akademische Kontakte zu knüpfen und einen qualitativ wertvollen Austausch zu pflegen.“
Drei Jahrzehnte reger Austausch
Gemeinsam mit aktuellen und ehemaligen Mitgliedern des Netzwerks – darunter auch emeritierte Professor*innen – bot die Konferenz auch die Gelegenheit, auf 30 Jahre Eucor English zurückzublicken. Dabei wurde deutlich, dass Eucor English nicht nur ein akademisches Netzwerk ist, sondern ein lebendiges Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen den Eucor-Universitäten. Es steht für interkulturelle Offenheit, akademische Exzellenz und Partnerschaft über nationale Grenzen hinweg. Auch nach 30 Jahren ist das Ziel klar: junge Stimmen zu fördern, die akademische Debatte anzuregen und die Verbindungen zwischen Forschung, Gesellschaft und internationalem Austausch weiter zu stärken.
Die jährliche Konferenz ist nur eine der vielen Aktivitäten, die von Eucor English organisiert werden. Das Netzwerk bietet regelmäßig weitere Formate wie das English and American Rhenish Scholars (EARS) Seminar an, das jungen Forschenden die Möglichkeit bietet, ihre Projekte in einem geschützten, interdisziplinären Rahmen zu diskutieren. Mit dem EARS-Preis werden herausragende Master- und Doktorarbeiten geehrt, die sich durch besondere Originalität und Relevanz auszeichnen. Ergänzt werden diese Initiativen durch Vorlesungszyklen an den Eucor-Universitäten, in denen renommierte Wissenschaftler*innen aktuelle Themen der anglophonen Literatur- und Kulturwissenschaft vorstellen.
Die diesjährige Eucor English Konferenz wurde mit Unterstützung der Deutsch-Französischen Hochschule organisiert.