Eucor-MobiLab tourt durch die Oberrheinregion

Eucor-MobiLab Roadshow

Wissenschaft zum Anfassen – das verspricht die Eucor-MobiLab Roadshow. Das mobile Partizipationslabor des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) startete im Juni 2023 seine Roadshow. Der Begriff „Roadshow“ darf wortwörtlich verstanden werden, denn das Tiny House tourt durch die Oberrheinregion mit exzellenter Spitzenforschung und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus allen drei Ländern im Gepäck. Der thematische Schwerpunkt der Tour liegt auf Forschung im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit, wobei jede Universitätsstadt einen ganz eigenen Fokus setzt. Dr. Amandine Bovay, Projektmanagerin an der Universität Basel, erklärt die Idee des MobiLabs wie folgt: „Einerseits bietet das MobiLab den Forschenden einen Ort des wissenschaftlichen Austausches und andererseits ermöglicht es auch einen Kontakt mit der Öffentlichkeit. Es handelt sich dabei nicht um reine Informationsvermittlung, sondern um einen Dialog.

Freiburg: Veränderung des Klimas und Künstliche Intelligenz

Vom 26. bis 30. Juni machte das MobiLab Halt auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg. Dass die Veränderung des Klimas ein komplexes Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren ist, konnten die Teilnehmenden des Klima Puzzles spielerisch erfahren. Inwiefern künstliche Intelligenz wertvolle Informationen bei einer zukunftsorientierten Stadtplanung erzeugt, konnten Passantinnen und Passanten durch das Freiburger Verbundsprojekt I4C – Intelligence for Cities erfahren. Die eingesetzten KIs versprechen Verbesserungen bei der Anpassungsfähigkeit von Städten an Extremereignisse wie Hitze, Hochwasser oder Stürme.

Passend zum Semesterstart kommt das MobiLab nach Basel

Von Deutschland in die Schweiz: Vom 15. bis 18. September setzte das MobiLab seine Roadshow in Basel fort. Die Aktionen standen ganz im Zeichen des Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft über eine nachhaltige Zukunft im Oberrhein. Das Ernährungsforum Basel lud zu einem Workshop ein, bei dem interessierte Bürgerinnen und Bürger erfahren konnten, wie sie Lebensmittelabfälle und –verpackungen reduzieren können. Bürgerinnen und Bürger als Expertinnen und Experten in die Forschung einbinden, das ist der Ansatz von Citizen Science. Als Anwendungsbeispiel diente das Heidelberger Projekt HEAL – Hitzeanpassung für vulnerable Bevölkerungsgruppen, welches Anpassungsstrategien von Risikogruppen während Hitzeperioden untersucht und dabei eng mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern zusammenarbeitet. Bei diesem Projekt kommt Citizen Science oder genauer gesagt transdisziplinäre Forschung zum Einsatz.

„Beide Ansätze charakterisiert die Mitbestimmung und Mitgestaltung durch Akteure außerhalb der Wissenschaft im gesamten Forschungsprozess. Wir verstehen diese Akteure oder Stakeholder aus der Bevölkerung, aus Behörden oder Unternehmen als Praxisexpert:innen ohne deren lebensweltliche Perspektiven keine praxistauglichen Lösungsansätze und wirksamen Maßnahmen zur Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen gestaltet werden können“, erklärt Dr. Kathrin Foshag vom TdLab Geographie an der Universität Heidelberg.

Der Standort des MobiLabs wurde ganz bewusst gewählt: „In Basel haben wir mit dem MobiLab gezielt den Dialog mit (Erstsemester-)Studierenden zum Thema Nachhaltigkeit gesucht. In Freiburg lag der Fokus stärker auf der Interaktion mit der Zivilgesellschaft. Daher auch zwei unterschiedliche Standortwahlen: einmal auf dem Campus und einmal mitten in der Stadt“, berichtet Thomas Heine, Eucor-Referent am KIT und Koordinator der Eucor-MobiLab Roadshow.

In Kehl dreht sich alles um Klimaschutz und Energiewende

Vom 20. bis 21. September stationierte das mobile Partizipationslabor auf dem Kehler Marktplatz. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT, die Umweltabteilung der Stadt Kehl und die Ortenauer Energieagentur vermittelten, wie die Energiewende praktisch funktionieren kann. Interessierte Passantinnen und Passanten konnten eine kostenlose Energieberatung in Anspruch nehmen, erfuhren wie der eigene Balkon zum Solarkraftwerk umfunktioniert werden kann oder wie eine nachhaltige Wärmeplanung funktioniert. Beim Landing Game „Where to land in times of climate crises“, welches im Rahmen des Projektes Clim’Ability entwickelt wurde, simulierten die Spielerinnen und Spieler, wie sich Institutionen und Unternehmen im Jahr 2027 an die veränderten klimatischen Bedingungen in der Oberrheinregion anpassen können. Dabei tauchten die Teilnehmenden in ein mögliches Szenario ein und entwickelten kollektiv Strategien. „Heute war die beste Spielrunde, die ich bisher angeleitet habe. Wir waren sehr zahlreich und die Teilnehmenden haben sich wirklich auf das Diskussionsspiel eingelassen und miteinander kommuniziert. Bei der Auswahl der Priorität waren sich alle Teilnehmenden schnell einig und es gab spannende Diskussionen unter den Personen“, erzählt Murielle Ory, Soziologin an der INSA Strasbourg und Mitarbeiterin im Projekt Clim’Ability.

Der Oktober verspricht drei weitere spannende Stationen des MobiLabs

Eucor-MobiLab

Frankreich feiert Anfang Oktober zum 32. Mal das Fest der Wissenschaft (Fête de la Science) und lädt dazu die breite Öffentlichkeit ein. Vom 6. bis 8. Oktober wird das Eucor-MobiLab Teil der Straßburger Veranstaltungsreihe sein. „Zukunft gemeinsam nachhaltig gestalten“, so lautet das Motto der KIT Science Week. Vom 10. bis 15. Oktober finden in Karlsruhe zahlreiche Veranstaltungen, Workshops und Vorträge statt, die zum Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft einladen. Mit dabei, das Eucor-MobiLab an fünf Tagen auf dem Karlsruher Kronenplatz. Letzte Station der Roadshow ist der Campus der Université de Haute-Alsace in Mulhouse vom 18. bis 21. Oktober.

Zurück zur Newsübersicht