#QUSTEC Portrait: Multidisziplinärer Ansatz
„Quantum Science and Technologies at the European Campus“ (QUSTEC) bietet Nachwuchsforscherinnen und -forschern die Möglichkeit eine Gasthochschule zu wählen, in der sie ihre Forschungsarbeit durchführen. Das Programm erhebt den Anspruch, seinen Doktoranden einen multidisziplinären Ansatz zu ermöglichen und damit gleichzeitig die wichtigsten Felder der Quantenwissenschaften zu bündeln.
Diese Vielfalt von Möglichkeiten hat Aleena Joseph, Doktorandin am „Institut de physique et chimie des matériaux“ (IPCMS) in Strasbourg fasziniert. « Ich war bereits entschlossen Quantenwissenschaften zu studieren und dabei insbesondere Magnetismus, aber der multidisziplinäre Ansatz war letztlich für meine Wahl entscheidend. Die Kombination von zwei Forschungsfeldern ist sehr wichtig für den Ansatz, den ich für meine Doktorarbeit gewählt habe.“ Die junge Frau beschäftigt sich mit den Eigenschaften von magnetischen Werkstoffen bei starker Wechselwirkung zwischen Licht und Materie, die von Wissenschaftlern genannte „Kopplung“. „Wenn ein Materialsystem stark mit Licht gekoppelt wird, bildet sich ein hybrider Zustand. Die Quasiteilchen dieses hybriden Zustands werden Polaritone genannt. Sie sind sehr interessant, da sie die Eigenschaften von Photonen und Materie mischen, was die Möglichkeit bietet, die magnetischen Eigenschaften der Materialien zu verbessern“, fasst Aleena Joseph zusammen.
Alex Fétida, der ebenfalls Doktorand am IPCMS ist, teilt diese Meinung: „Das QUSTEC Programm ermöglicht aufgrund der Multidisziplinarität einen vollständigen Zugang zur Quantenphysik.“ Nach einem Master in angewandter Physik in Lausanne möchte der Nachwuchsforscher seine Arbeiten über den Magnetismus der Oberflächen durch Tunnelmikroskopie fortsetzen. „Meine Masterarbeit hat sich auf den Aspekt der Bildgebung der Tunnelmikroskopie konzentriert, und ich wollte meine Arbeit auf experimentellere Weise fortsetzen“ erzählt der Doktorand. Mit seiner Doktorarbeit wird er diese Studie in Richtung Quantenwissenschaft vertiefen. „Das Mikroskop verwendet eine Rasternadel aus Metall. Der innovative Ansatz der Doktorarbeit wird darin bestehen, diese mit einem Molekül zu funktionalisieren und damit das Mikroskop in ein Quantenmagnetometer zu verwandeln. Dies eröffnet neue Perspektiven auf dem Gebiet des Nanomagnetismus.“
Das im Rahmen von Eucor – The European Campus eingerichtete QUSTEC-Programm wurde von der Europäischen Union und Partnerinstitutionen mit 9,1 Millionen Euro gefördert. Es wird 38 Doktoranden auf dem aufstrebenden Gebiet der Quantenwissenschaft und -technologie ausbilden.
Léa Fizzala / Université de Strasbourg