Sprachnachhilfe – einfach und unbürokratisch

Als die Universitäten und Schulen während der Corona-Pandemie schließen mussten, hat Maeva Coffin schnell reagiert. Sie hat ein einfaches, aber effizientes Format entwickelt, mit dem Studierende, Schülerinnen und Schüler ihre Fremdsprachen weiter üben können.

Die junge Französin ist 23 Jahre alt und für die Université de Haute-Alsace Mitglied im Studierendenrat von Eucor – The European Campus. Sie lebt in Mulhouse und beendet gerade ihren Master in Erziehungswissenschaften. „Als ich sah, mit welchem Elan die grenzüberschreitende Solidarität während der Krise gelebt wurde, habe ich mir gesagt, dass wir, mit den Ressourcen und Kontakten des Studierendenrates von Eucor, auch etwas machen können.“

Sie wollte schnell und unbürokratisch helfen – und hat dem Studierendenrat von Eucor vorgeschlagen, eine Sprachnachhilfe anzubieten. Dieser hat sofort positiv reagiert. Die Idee war, französische und deutsche/schweizerische Studierende mit Gymnasiastinnen und Gymnasiasten in Kontakt zu bringen, damit sie Tandempaare bilden und sich gegenseitig dabei unterstützen, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Ein Online-Formular mit verschiedenen Indikatoren, wie beispielsweise das Sprachniveau, war schnell erstellt. Maeva Coffin prüft, wer zusammen ein Tandem bilden könnte und bringt die Personen zusammen. Sie schlägt zwar Methoden und Plattformen zum Austausch vor, lässt die Interessierten aber frei in ihrer Wahl, wie sie vorgehen möchten, um sich gegenseitig zu helfen.

Eine große Bewerbung des Projekts war nicht nötig: Maeva Coffin hat die Sprachnachhilfe in den Sozialen Medien angekündigt und bekam eine gute Resonanz. „Aber nach einer Weile haben wir gesehen, dass es viel mehr französischsprachige als deutschsprachige Interessierte gab. Es wurde schwierig, Tandems zu bilden.“ Um die Initiative in Deutschland und der Schweiz noch einmal zu bewerben, hat sie die Instituts français in Deutschland angeschrieben sowie verschiedene Personen aus dem Umfeld von Eucor – The European Campus direkt kontaktiert.

Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzen WhatsApp, um zu chatten, zu telefonieren oder sich per Videoanruf zu sehen. Ceylane Idiri, Schülerin aus Mulhouse, hat die Sprachnachhilfe genutzt und sich mit ihrer Tandempartnerin direkt gut verstanden. „Ich fand das Konzept toll, denn ich konnte meiner Partnerin im Französischen helfen und sie mir im Deutschen. Wenn man Schwierigkeiten mit der Fremdsprache hat, kann das Format als Ergänzung wirklich gut helfen.“

230 Studierende, Schülerinnen und Schüler nutzen die Sprachnachhilfe bereits. Mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Metz und Saarbrücken hat das Projekt die Oberrheinregion bereits überschritten. „Auch wenn die Krise nicht mehr an dem kritischsten Punkt ist, kann die Sprachnachhilfe des Studierendenrates von Eucor – The European Campus weitergeführt werden. Vielleicht werden ja auch weitere Ideen dank des Projektes der gegenseitigen Sprachnachhilfe entstehen“, hofft Maeva Coffin.

Link zum Online-Formular für die Teilnahme am Projekt

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