Ziele
Die Russlandstudien an der Universität Freiburg nehmen Sie mit auf eine Reise durch die Geschichte - beginnend bei den Anfängen der slavischen Kultur, über das Zarentum Russland, das spätere Kaiserreich, die Oktoberrevolution, den Zweiten Weltkrieg, den Sozialismus bis hin zu jüngeren Ereignissen: die Explosion der Korruption und Kriminalität in den 90er Jahren, die eingeschränkte Medien- und Pressefreiheit, Russlands umstrittene Rolle in der internationalen Politik und die jüdische Auswanderung aus der damaligen Sowjetunion. Die Stadt Freiburg ist nicht zuletzt wegen einer langen russischen Tradition ein hervorragender Ort um diesen und weiteren Phänomenen auf den Grund zu gehen: Seit der Heirat des damaligen Zaren Alexander I mit Prinzessin Louise von Baden erfreute sich die Region immer wieder zahlreicher russischer Gäste, darunter Repräsentanten aus dem Zarenreich, Kulturträger*innen und Studierende, die hier lebten, wirkten und die deutsch-russischen Beziehungen wesentlich mitgestalteten.
Das Hauptfach Russlandstudien gliedert sich neben dem sprachpraktischen, inhaltlich in einen geschichtswissenschaftlichen und einen literatur- beziehungsweise kulturwissenschaftlichen Bereich, in dem Sie sich mit Modellen, Methoden und Theorien der slavischen Philologie beschäftigen und das fachgerechte Anwenden erlernten Wissens an sowohl zeitgenössischer als auch historischer russischer Literatur üben. Sie können durch Spezialisierung auf wahlweise Geschichts- oder Literatur- und Kulturwissenschaft ab dem fünften Semester individuelle Schwerpunkte setzen.
Ziel Ihrer sprachpraktischen Ausbildung ist das fließende Beherrschen der Sprache in Wort und Schrift auf C1 und in Einzelkompetenzen auf C2 Niveau des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens. Da der Russischerwerb sehr anspruchsvoll und arbeitsaufwändig ist, sollten Sie Geduld und Eigeninitiative mitbringen. Sie werden nicht nur intensiv und in kleinen Kursen betreut, sondern haben außerdem die Möglichkeit, Ihre Sprachkompetenz durch Eigenstudium am gut ausgestatteten Sprachlabor der Universität Freiburg weiter auszubauen.
Da Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenz durch praktische Erfahrungen gefestigt werden, beinhaltet das Studium
- einen fünfwöchigen Studienaufenthalt in Russland in Form einer Exkursion, eines Praktikums oder eines Sprachkurses und
- ein mindestens fünfwöchiges Praktikum außerhalb des russischen Kulturraumes in einer mit Russland befassten öffentlichen oder privaten Einrichtung.
Zudem können Sie optional ein Zusatzjahr über den DAAD im Umfang von 60 ECTS-Punkten an der Staatlichen Universität Tver‘ in Russland absolvieren. Tver‘ liegt zwischen Moskau und Sankt Petersburg und ist eine der ältesten Städte Russlands. Erfahrungsberichte finden Sie auf der Seite des Slavischen Seminars: http://www.bachelorplus.uni-freiburg.de/Erfahrungsberichte
Russlandkompetenzen gewinnen in wirtschaftlichen, sozialen, umwelt- und sicherheitspolitischen Fragestellungen für die internationale Zusammenarbeit zunehmend an Bedeutung.
Bislang sind Russlandstudien eine Seltenheit an deutschen Hochschulen. Nur an der Universität Freiburg besteht die Möglichkeit, sie als Hauptfach zu belegen und mit einem Nebenfach zu kombinieren. Diese Aufteilung ermöglicht Ihnen die weitere Vertiefung von Teildisziplinen ihres Hauptstudiums oder das Eintauchen in einen thematisch anderen Fachbereich.
Was muss mitgebracht werden?
Optimale Startbedingungen für den Studiengang Russlandwissenschaften haben Sie wenn
- Sie (keine oder) wenige Vorkenntnisse der russischen Sprache vorweisen können (für Russisch-Muttersprachler*innen ist dieses Fach nur bedingt geeignet, Ihnen schlägt der Fachbereich das Hauptfach Slavistik vor).
- Sie großes kulturelles, geschichtliches und literaturwissenschaftliches Interesse an Russland und seiner Sprache mitbringen.
- Sie eine längere Zeit ins Ausland gehen und interkulturelle Erfahrungen sammeln möchten.
- Sie Freude an umfangreicher und gründlicher Literaturarbeit mitbringen.
Weiterführendes Studium & berufliche Möglichkeiten
Das Hauptfach Russlandstudien bereitet Sie auf eine Tätigkeit an der Schnittstelle von Politik, Wirtschaft und kultureller Zusammenarbeit vor.
Mögliche Berufsfelder:
- Kulturmanagement und Kulturvermittlung
- Referentenarbeit
- Politikberatung
- Bildungssektor (Lehrmittelindustrie, staatliche und privatwirtschaftliche Institutionen etc.)
- Tourismusbranche (Management, Reiseleitung)
- Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations)
Voraussetzungen & Zulassung
Keine Zulassung mehr möglich.