Fessenheim – Machbarkeitsstudie

Wie kann aus dem Gebiet um Fessenheim nach Schließung des Atomkraftwerkes eine Innovationsregion entstehen? Eucor – The European Campus und das „Upper Rhine Cluster for Sustainability Research“ (URCforSR) erarbeiteten hierfür eine Machbarkeitsstudie mit konkreten Investitionsszenarien. Die Studie fördert die Entwicklung von Ideen, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Der Standort Fessenheim sowie die umliegende Oberrheinregion soll zu einer CO2-neutralen und hochinnovativen Wirtschaftsregion entwickelt werden.

Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Universitäten Freiburg, Haute-Alsace, Strasbourg, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie den Fraunhofer- Instituten für Solare Energiesysteme ISE (Freiburg) und für System- und Innovationsforschung ISI (Karlsruhe) und dem Hochschulverbund TriRhenaTech arbeiteten für die Studie eng mit deutschen und französischen Industriepartnern zusammen. Dies ermöglichte die Erarbeitung von konkreten Investitionsperspektiven für den Raum Fessenheim.

Von Batterierecycling bis Wasserstoff

Für die Machbarkeitsstudie arbeiten vier deutsch-französische Kompetenzgruppen zusammen. Die drei Kompetenzgruppen zu den Bereichen Grüne Batterien und Batterierecycling (Kreislaufwirtschaft), intelligente Stromnetze (sogenannte Smart Grids) und Wasserstoff erarbeiten konkrete Pilotprojekte, die zukünftig im Raum Fessenheim angesiedelt werden können. Eine vierte Gruppe befasst sich mit den gesellschaftlichen, rechtlichen und ökologischen Herausforderungen, die mit diesen Pilotprojekten verbunden sind. Darauf aufbauend erarbeiten Eucor – The European Campus und URCforSR bis Ende des Jahres 2021 eine Roadmap für die Umsetzung und Finanzierung der Pilotprojekte.

Finanzierung

Eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung für die mit 800.000 Euro dotierte Studie unterzeichneten am 11.01.2021 Vertreterinnen und Vertreter des französischen Staats, der Région Grand Est, der Bundesrepublik Deutschland, sowie des Landes Baden-Württemberg.

Hintergrund

Die Studie steht in vollem Einklang mit der am 01.02.2019 von den französischen und deutschen Partnern unterzeichneten Absichtserklärung zum Raumprojekt Fessenheim, die unter anderem darauf zielt, das Gebiet von Fessenheim zu einem Innovationsmodell für die Industrie und die Energiewende zu entwickeln.

Des Weiteren verfolgt die Studie die Ziele des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration, des sogenannten Aachener Vertrags. Darin haben sich Deutschland und Frankreich auf die gemeinsame Weiterentwicklung des Gebiets rund um das Atomkraftwerk Fessenheim an der deutsch-französischen Grenze nach dessen Stilllegung im Juni 2020 verständigt. Sie streben an, im Rahmen eines deutsch-französischen Wirtschafts- und Innovationsparks gemeinsam Projekte im Bereich der grenzüberschreitenden Mobilität, Energiewende sowie Innovation zu entwickeln.