Pionierprojekt im europäischen Kontext
Mit grenzüberschreitenden Professuren zwischen den Mitgliedsuniversitäten gelingt Eucor – The European Campus ein Pionierprojekt im europäischen Kontext. Grenzüberschreitend forschen, lehren und studieren, dies zeichnet den oberrheinischen Verbund seit mehr als 30 Jahren aus. Doch die grenzüberschreitende Ausrichtung einer Professur ist auch für die deutsch-französisch-schweizerische Region ein Novum. Wegbereiter für die Einrichtung der Professuren ist das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK). In einem Schreiben der damaligen Ministerin Theresia Bauer stellte das MWK den beiden deutschen Mitgliedsuniversitäten (Universität Freiburg und KIT) die Finanzierung von zwei W3-Professuren in Aussicht.
Machbarkeitsstudie "Gemeinsame Berufungen am European Campus"
Der Finanzierungszusage ist eine Machbarkeitsstudie mit dem Titel „Gemeinsame Berufungen am European Campus“ vorausgegangen, welche im Rahmen eines INTERREG-Projektes von den Eucor-Mitgliedsuniversitäten in Auftrag gegeben wurde. Da es bislang kein Berufsmodell gibt, an dem sich die Universitäten bei der Einstellung orientieren können, eruierte die Machbarkeitsstudie mögliche Kooperationsmodelle.
Ein Modell, das inspiriert
Die erfolgreiche Einrichtung der Professuren an den baden-württembergischen Universitäten inspirierte auch die französischen Partner. Im Rahmen des sogenannten Contrat Triennal „Strasbourg Capitale européenne“ unterstützen die französischen Gebietskörperschaften die Région Grand Est, die Collectivité européenne d’Alsace und die Eurometropole und Stadt Straßburg ebenfalls die Einrichtung einer grenzüberschreitenden Professur mit Ruf an die Universität Straßburg.
Die grenzüberschreitenden Professuren im Überblick
Quantum Computing
Mit der Berufung von Prof. Dr. Anja Metelmann ans KIT als erste Inhaberin einer grenzüberschreitenden Professur im Zukunftsfeld Quantum Computing wird das Pioniervorhaben zur Realität. Seit Februar 2022 forscht und lehrt Prof. Metelmann am KIT und an der Universität Straßburg zum Eucor-Schwerpunktbereich „Quantum Sciences and Technology“.
Digital Process Engineering for Sustainable Materials and Energy
Im Februar 2022 hat mit Prof. Dr. Thomas Meurer, der zweite Inhaber einer grenzüberschreitenden Professur zwischen dem Karlsruher Institut für Technologie und der Université de Haute-Alsace, seine Tätigkeit aufgenommen. Prof. Meurer hat einen Ruf ans KIT erhalten und übt zudem eine Nebentätigkeit am IRIMAS-Institut der UHA aus. Seine Professur stärkt den Eucor-Schwerpunktbereich Sustainability.
Nachhaltiges Wassermanagement
Im September 2023 hat Prof. Dr. Karl Matthias Wantzen, Inhaber einer grenzüberschreitenden Professur zwischen der Universität Straßburg, dem Karlsruher Institut für Technologie, der l’Ecole nationale du génie de l’eau et de l’environnement de Strasbourg (ENGEES), seine Tätigkeit aufgenommen. Ziel dieser in Professur ist es, exzellente interdisziplinäre Forschung zum nachhaltigen Wassermanagement mit einem Fokus auf die Oberrheinregion anzuleiten. Die Forschung im Eucor-Schwerpunktbereich Sustainability verspricht zukunftsweisende Ergebnisse mit Blick auf die lokalen und internationalen geopolitischen Herausforderungen.
Anglistische Sprachwissenschaft
Die Universität Freiburg schrieb im Februar 2023 eine W3-Professur in Anglistischer Sprachwissenschaft (English Language and Linguistics) in Kooperation mit der Universität Basel aus. Das Berufungsverfahren läuft aktuell. Die Professur wird künftig den Eucor-Schwerpunktbereich „European Identities“ stärken.
Öffentliches Recht
Die Universität Freiburg brachte eine weitere grenzüberschreitende Professur auf dem Weg. In Kooperation mit der Universität Straßburg schrieb sie im März 2023 eine W3-Professur für Öffentliches Recht an der Rechtwissenschaftlichen Fakultät Freiburg aus. Auch diese Freiburger Professur wird künftig den Eucor-Schwerpunktbereich „European Identities“ stärken.