80. Jahrestag der Befreiung Strasbourgs

Am 23. November feiert Frankreich den Jahrestag der Befreiung von Strasbourg. Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron gedenkt gemeinsam mit Würdenträger*innen und Zuschauer*innen dem historischen Ereignis in der Stadt und in der Université de Strasbourg. Studierende und Rektor*innen aus den Eucor-Universitäten sind mit dabei.

Vor 400 geladenen Gästen in der „Aula Marc Bloch“ der Université de Strasbourg, hält der französische Staatspräsident die Festrede anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung von Strasbourg. Er kündigt an, Marc Bloch in das Panthéon zu überführen, die nationale Grabstätte berühmter Persönlichkeiten. Marc Bloch (1886 – 1944) war einer der einflussreichsten Historiker des 20. Jahrhunderts. Er schloss sich dem französischen Widerstand an und wurde 1944 von der Gestapo erschossen. Marc Bloch, der in Strasbourg gelehrt und geforscht hatte, wurde später zum Namensgeber der Vorgängerinstitution der Université de Strasbourg.

„Deshalb beschließen wir an dieser Universität und an diesem Tag, für sein Werk, seine Lehre und für seinen Mut, dass Marc Bloch in das Pantheon aufgenommen wird“, so Emmanuel Macron.

Strasbourg ist die letzte Station eine Gedenkweges, den der Elysée-Palast organisiert hat und der die Befreiung Frankreichs im Jahr 1944 in Erinnerung bringt. Im April begann der Weg auf dem Plateau des Glières, setzte sich im Juni an den Landungsstränden und auf der Île de Sein fort und erreichte schließlich am 23. November in Strasbourg seinen Höhepunkt. Die Stadt Strasbourg und auch ihre Universität haben großen Symbolwert in der Geschichte des zweiten Weltkrieges.

Die Nationalsozialisten verstanden das Elsass nicht nur als temporär besetzt, sondern als Teil des deutschen Reiches. Die dortige Universität wurde bereits 1939 nach Clermont-Ferrand evakuiert und arbeitete dort als Université de Strasbourg weiter. Das NS-Regime eröffnete im November 1941 in Strasbourg eine Reichsuniversität, um die Wissenschaft zu „germanisieren“ und zu „nazifizieren“. Drei Jahre später, am 23. November 1944, läutete die Befreiung der Stadt Strasbourg auch das Ende der Reichsuniversität ein.

Als Eucor-Präsidentin ist auch die Basler Rektorin Prof. Dr. Andrea Schenker-Wicki in Strasbourg dabei: „Es ehrt mich, gemeinsam mit meinen Kolleg*innen aus den Eucor-Universitäten am Festakt an der Université de Strasbourg teilzunehmen.“ Vor dem Hintergrund der schweren Geschichte der Region sagt sie: „Wir setzen gemeinsam ein starkes Signal für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein und die europäische Zukunft unserer Universitäten.“

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