Eucor-Mentoring in der Medienkulturwissenschaft – eine Erfolgsgeschichte

Erfahrene Studierende unterstützen weniger erfahrene – das ist das Prinzip eines Mentoringprogramms. Das Institut für Medienkulturwissenschaft (MKW) der Universität Freiburg hat zum Wintersemester 2021-2022 nun ein Eucor-Mentoring eingerichtet – und dadurch in kurzer Zeit mit wenig Aufwand viel auf die Beine gestellt. Die Studiengangkoordinatorin Elisa Lang sowie mehrere Studierende erzählen uns von ihren Erfahrungen mit diesem erfolgreichen Pilotprojekt.

Frau Lang, was war der Anstoß zur Einführung eines Eucor-Mentorings am Institut für Medienkulturwissenschaft?

Wir wollten den MKW-Studierenden die Möglichkeiten zum Studium in anderen Städten und Ländern im Rahmen von Eucor näherbringen. Als wir davon erfahren haben, dass das International Office der Universität Freiburg eine Ausschreibung für Pilotprojekte zur Vereinfachung und Erhöhung der Eucor-Mobilität veröffentlicht hat, haben wir uns kurzerhand beworben und 2.000€ beantragt, um eine studentische Hilfskraft als „Eucor-Botschafter*in“ einzustellen. Unser Projektantrag war erfolgreich und so konnten wir eine studentische Hilfskraft einstellen, die sich ideal eignete.

Wie ist es der Eucor-Botschafterin gelungen, das Eucor-Angebot am Ihrem Institut bekannter zu machen?

Der Plan war, regelmäßige Informationsveranstaltungen und Beratungstermine anzubieten. Darüber hinaus sollte eine ansprechende Website entwickelt und langfristig gepflegt werden, welche auf die Beratungsmöglichkeiten und Informationsveranstaltungen hinweisen sollte. Dies wurde bereits gemacht. Eine Eucor-Sprechstunde wurde von unserer Mentorin, Lily Mauch, angeboten, aber nicht sehr häufig in Anspruch genommen; die Beratung via E-Mail hingegen häufig. Im Januar 2022 fand eine gut besuchte Infoveranstaltung (Präsenz und online) statt, bei der die Studierenden auf geeignete Kurse sowie die Bewerbungsfristen im Sommersemester 2022 hingewiesen wurden und konkrete Unterstützung bei der Bewerbung angeboten wurde. Unsere Mentorin hat außerdem einen Imagefilm sowie einen kurzen Q&A-Clip erstellt und damit eine Social-Media-Kampagne gestartet.

Haben die Informationskampagne und das Beratungsangebot die gewünschte Wirkung erzielt?

Wir haben mehrfach die Rückmeldung bekommen, dass die Infoveranstaltung sowie die persönliche Unterstützung per E-Mail als besonders hilfreich wahrgenommen wurden. Die Social-Media-Kampagne kam bei unseren Studierenden sehr gut an und wurde sogar universitätsweit wahrgenommen. Der Erfolg der Kampagne begründet sich in den kurzen, unterhaltsamen Formaten; diese sprechen die Studierenden an und Informationen können auf diese Weise schnell und breit verteilt werden. Die MKW-Studierenden bestätigen die Aussagen der Studiengangkordinatorin. „Die Eucor-Infoveranstaltung hat uns sehr weitergeholfen, was das genaue Vorgehen und die zu erledigenden Formalia angeht. Die Eucor-Mentorin stand uns anschließend für alle Fragen zur Verfügung, sodass auch später aufkommende Unklarheiten und Probleme schnell und verständlich gelöst werden konnten“, so Jenny und Sonja. „Das Eucor-Mentoring hat mich davon überzeugt, ein Seminar in Basel zu belegen. Die Infoveranstaltung und die Übersichten von angebotenen Veranstaltungen haben es mir besonders erleichtert, mich zurechtzufinden. Ich war froh, eine Ansprechpartnerin auf Augenhöhe zu haben, der ich jede Frage stellen konnte“, ergänzt Anna.

Gab es darüber hinaus weitere Zielsetzungen im Rahmen dieses Pilotprojekts?

Ja, wir haben darüber hinaus geplant, ein fachspezifisches Lehrangebot der Mitgliedsuniversitäten zusammenzustellen und darauf – in Form von Mobilitätsempfehlungen – hinzuweisen. Dazu haben wir eine Auswahl an Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der Partneruniversitäten Basel und Karlsruhe nach Rücksprache mit den entsprechenden Kolleg*innen vor Ort zusammengestellt. Diese Informationen können die Studierenden auf der Webseite finden. Ebenso wurde eine Aufstellung unserer Lehrveranstaltungen erstellt, die wir den Partneruniversitäten angeboten haben.

Konnten Sie mit dem Projekt sofort konkrete Erfolge erzielen? Wie geht es weiter?

Die persönliche, individuelle Beratung sowie Unterstützung bei der Planung und Bewerbung trug aus unserer Sicht maßgeblich dazu bei, dass im Sommersemester 2022 so viele MKW-Studierende wie noch nie ein Eucor- Studium machen (9 Studierende im SoSe 22 im Vergleich zu 1-2 Studierenden pro Jahr vor Beginn des Mentorings). Aufgrund unserer durchweg guten Erfahrung soll das Eucor-Mentoring diese individuelle Unterstützung weiterhin anbieten. Außerdem sind wir dabei, weitere Kooperationsmöglichkeiten mit den Partneruniversitäten auszuloten und die bereits etablierten Informations- und Kommunikationswege auszubauen, um die Mobilität von Studierenden der Medienkulturwissenschaft innerhalb des European Campus zu vereinfachen und zu erhöhen. Geplant ist, gemeinsame Informationsveranstaltungen mit den Kolleg*innen aus Basel und Karlsruhe in Freiburg, Basel und Karlsruhe durchzuführen.

Frau Mauch, Sie haben Ihre Rolle als Eucor-Mentorin des Instituts für Medienkulturwissenschaft erfolgreich erfüllt, das letzte Wort haben Sie.

„Eucor-Botschafterin“ der Medienkulturwissenschaft zu sein, macht unheimlich viel Freude. Das Eucor-Mentoring zeichnet sich durch abwechslungsreiche Aufgabenbereiche aus, und durch die Beratungsangebote bin ich permanent in direkten Kontakt mit Studierenden. Dadurch kann ich meine Vorgehensweise fortlaufend an die konkreten Bedürfnisse der Studierenden anpassen. Spannend ist auch der Austausch mit den Partneruniversitäten. Zusätzlich zu meinen organisatorischen Tätigkeiten erforderte die Social-Media-Kampagne und der Imagefilm sehr viel kreative Arbeit. Der Imagefilm kommt bei den Studierenden gut an und zeigt hervorragende Wirkung, da er niederschwellig das Interesse der Studierende weckt. Da ich selbst mit Eucor eine Veranstaltung in Basel belegt habe, konnte ich meine persönliche Perspektive in alle Arbeitsprozesse mit einbringen. Dementsprechend kann ich eigene Erfahrungen mit Eucor für die Etablierung eines Eucor-Mentorings empfehlen. Der Aufwand hat sich aus meiner Sicht sehr gelohnt und ich habe mich über die durchweg positiven Rückmeldungen der Studierenden gefreut.