Austausch der Immunologie-Community am Oberrhein

Ende Oktober trafen sich in Basel Immunolog*innen aus den Eucor-Universitäten, um sich auszutauschen – mit dabei: die Promovierenden aus dem EURIdoc-Programm.

Im Biozentrum der Universität Basel herrschte am 25. Oktober reges Treiben. Zahlreiche Wissenschaftler*innen der Eucor-Universitäten Basel, Freiburg und Strasbourg sowie des Karlsruher Instituts für Technologie teilen Forschungsergebnisse mit, hören Vorträgen zu, diskutieren. Sie alle arbeiten im Bereich der Immunologie und kennen sich gut. Gemeinsam bilden sie die Upper Rhine Immunology Group, kurz URI group, und treffen sich hier zum jährlichen URI Meeting. Das Netzwerk kann auf eine jahrelange Zusammenarbeit zurückschauen und hat unter dem Dach von Eucor – The European Campus seit dem Jahr 2021 auch ein gemeinsames Doktorandenprogramm: EURIdoc. 24 junge Forscher*innen promovieren im Rahmen dieses Programms, das von der Europäischen Union gefördert wird.

Nagwa Ibrahim ist Doktorandin aus dem EURIdoc-Programm und forscht am Karlsruher Institut für Technologie in der Gruppe von Prof. Véronique Orian-Rousseau. Sie untersucht ein Protein mit dem Namen CD44. Dieses Protein fördert das Wachstum von Tumoren und Metastasen. Sie fokussiert sich auf Bauchspeicheldrüsenkrebs und wie das Protein CD44 den Tumor verändert, wenn es in einer bestimmten Art von Immunzelle vorkommt, den sogenannten Magrophagen. „Langfristig kann dies zu möglichen Behandlungsansätzen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs führen.“ sagt sie. Nagwa Ibrahim kommt aus der Pharmazie. Sie hat in Alexandria (Ägypten) und Nottingham (Großbritannien) studiert und in der pharmazeutischen Industrie gearbeitet. Das trinationale Doktorandenprogramm EURIdoc hat sie an den Oberrhein gezogen. „Ich genieße die Freiheit, die das wissenschaftliche Arbeiten mir gibt“, sagt sie. Beim URI Meeting nutzt sie die Vielfalt an Vorträgen und die Möglichkeiten des Austausches mit ihren EURIdoc-Kolleg*innen und anderen. „Ich will noch viel lernen. Es gibt so viel Fachwissen hier, ich habe gar nicht genug Zeit für alles!“

Auch Agnibesh Dey freut sich, seine Kolleg*innen aus dem EURIdoc-Programm in Basel zu treffen. „Wir sind zwar an verschiedenen Standorten hier am Oberrhein, aber wir kennen uns und der Austausch vor Ort tut uns gut.“ Er hat Biotechnologie in Kalkutta (Indien) und Syndey (Australien) studiert, bevor er an den Oberrhein kam. An der Universität Freiburg promoviert er in der Gruppe von Prof. Philipp Henneke und arbeitet über die Immunreaktion bei der pränatalen Infektion mit dem Zytomegalievirus. Agnibesh Dey schaut sich dabei insbesondere die angeborenen Immunzellen an und wie sie sich bei Virusinfektionen im zentralen Nervensystem verhalten. „Wenn wir das Verhalten dieser Immunzellen während der Infektion besser verstehen, können wir dieses Wissen auch nutzen, um die Behandlung der betroffenen Patient*innen weiterzuentwickeln.“

Beide Promovierenden haben auch ein Poster mit ihren Forschungsansätzen, Methoden und bisherigen Ergebnissen vorbereitet. Am Ende freuen sie sich, dass das Poster ihrer EURIdoc-Kollegin Annia Pérez Riverón von der Université de Strasbourg als bestes Poster ausgezeichnet wird. Denn alle nehmen vom bereichernden Austausch in Basel viel mit: Wissen, Ideen, neue Erfahrungswerte und Teamspirit.

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