Mit Seed Money mehr erreichen – Interview mit Sophie Michel (EM Strasbourg)

Die Ausschreibung für Seed Money-Projekte von Eucor – The European Campus ist wieder offen für Bewerbungen. Seed Money unterstützt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung und Lehre zwischen den Universitäten am Oberrhein. Sophie Michel, Professorin an der EM Strasbourg Business School der Universität Straßburg, hat an zwei mit Seed Money finanzierten Projekten teilgenommen – ein Forschungsprojekt sowie ein Lehrprojekt. Sie berichtet über ihre Erfahrungen und erklärt, wie diese Finanzierung zur Entstehung eines groß angelegten Interreg-Projekts geführt hat.

Sie haben am Seed-Money-Projekt „Food Democracy and Meta-Organizations” (2020-2022) teilgenommen. Was war das Ziel dieses Projekts?

Wir hatten zwei Ziele: Einerseits wollten wir analysieren, wie Meta-Organisationen – also Zusammenschlüsse von Akteuren aus verschiedenen Bereichen wie NGOs, Kommunen oder Unternehmen – zum Aufbau nachhaltigerer und demokratischerer Lebensmittelsysteme beitragen können. Andererseits hatte dieses Projekt eine sehr operative Funktion: Es sollte ein größeres Projekt vorbereiten, indem geeignete Partner identifiziert und ein passender grenzüberschreitender Antrag ausgearbeitet wurden.

Welchen Beitrag hat die Seed-Money-Finanzierung dabei geleistet?

Seed Money war ein wesentlicher Impulsgeber. Es hat uns ermöglicht, ein solides Konsortium aufzubauen, indem es akademische Partner, aber auch regionale Akteure außerhalb des universitären Bereichs zusammengebracht hat. Dank dieser Finanzierung konnten wir persönliche Treffen organisieren, was für den Aufbau eines Klima des Vertrauens entscheidend war. Die Zusammenarbeit verlief sehr reibungslos und ungezwungen. Das Projekt hat eine kollektive Dynamik rund um ein gemeinsames Ziel hervorgebracht, mit dem gemeinsamen Willen, noch weiter zu gehen.

Was ist konkret aus dieser Zusammenarbeit entstanden?

Sie hat direkt zum Interreg-Projekt UpperRhine4SustainableFood mit einem Budget von 2,5 Millionen Euro geführt. Dieses Projekt zielt darauf ab, nachhaltige Wertschöpfungsketten für vegetarische Mahlzeiten zu entwickeln, insbesondere in Kantinen und im Einzelhandel. Es besteht eine direkte Verbindung zwischen dem Seed-Money-Projekt und dem Interreg-Projekt: Das erste Projekt ermöglichte es, Ideen zu testen, die Partnerschaft aufzubauen und die Antragsunterlagen unter guten Bedingungen vorzubereiten.

Sie beteiligen sich derzeit an einem neuen Seed-Money-Projekt in der Förderlinie Lehre. Worum geht es dabei?

Beim ersten Projekt haben wir festgestellt, dass es an pädagogischen Initiativen zu den Herausforderungen der Nachhaltigkeit unserer Energie- und Ernährungssysteme mangelt. Das neue Projekt zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem innovative Lehrformate zu diesen Themen gemeinsam entwickelt werden.

Lehrende und Forschende aus den Mitgliedsuniversitäten von Eucor – The European Campus können sich bis zum 8. September 2025 erneut auf Seed Money bewerben. Voraussetzung ist, dass mindestens zwei Universitäten aus zwei Ländern an einem Projekt beteiligt sind. Ziel ist die Anschubfinanzierung von neuen Projekten, die die Entwicklung von Eucor – The European Campus und die wissenschaftliche Vernetzung weiter voranbringen. Entsprechende Anträge können sowohl für die Förderlinie „Lehre“ als auch für die Förderlinie „Forschung, Innovation und Transfer“ eingereicht werden. Insgesamt stehen 300.000 Euro zur Verfügung. Die Förderhöchstsumme für ein Projekt liegt bei 60.000 Euro, die maximale Laufzeit liegt bei 24 Monate.

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