Rückblick auf die Eucor Summer School zu urbanen Spurenstoffen

Vom 7. bis 10. Juli 2025 befassten sich Doktorand*innen im Rahmen der Eucor Summer School mit dem Thema „Urbane Spurenstoffe – Diagnosen, Herausforderungen und Lösungen für die Stadt des 21. Jahrhunderts“ in der Rheinregion. In Gruppen arbeiteten sie intensiv an der Diagnose, Entwicklung, Governance und Instrumenten und präsentierten ihre Ergebnisse den Vertretern der Stadt Strasbourg.
Mikroverunreinigungen, die durch menschliche Aktivitäten wie Verkehr, Bauwesen, Landwirtschaft, Industrie und den täglichen Gebrauch verschiedener Produkte entstehen, stellen eine große ökologische Herausforderung für städtische Zentren dar. Die Summer School bot einen inter- und transdisziplinären Ansatz, um die Ursprünge und Auswirkungen dieser Mikroverunreinigungen sowie die sozio-ökologischen Strategien zur Begrenzung ihrer Verwendung, ihres Vorkommens und ihrer Ausbreitung in den verschiedenen Umweltmatrizen im städtischen Kontext besser zu verstehen.
Die internationale Gruppe aus Masterstudierenden, Doktorand*innen und PostDocs befasste sich vom 7. bis 10. Juli in Strasbourg im Rahmen der Eucor Summer School transdisziplinär mit diesem Thema. Am Ende der Veranstaltung präsentierten sie ihre Vorschläge zu diesem Thema Vertretern der Stadt Strasbourg. Die Summer School bot somit eine einzigartige Gelegenheit, mit Fachleuten in Kontakt zu treten und einen konkreten Beitrag zu aktuellen städtischen Herausforderungen zu leisten.
Theorie trifft Praxis

Das Programm wechselte zwischen Vorträgen von Expert*innen, von Forscher*innen geleiteten Exkursionen und Gruppenarbeit, wodurch kollektives Arbeiten und interdisziplinärer Austausch gefördert wurden.
Vier Tage lang beschäftigten sich die 17 Teilnehmenden aus verschiedenen Ländern und Fachbereichen mit spezifischen Themen im Zusammenhang mit urbanen Spurenstoffen. „Theorie und Praxis sollten miteinander verknüpft sein“, sagt Christophe Marcic, Associate Professor an der Université de Strasbourg, der das Konzept für die Summer School entwickelt und durch die Woche geleitet hat. So wechselten sich Exkursionen mit dem Fahrrad mit Vorträgen und Gruppenarbeiten ab. Die Radtouren führten zu einer Kläranlage und zu einem städtischen Bauernhof. Darüber hinaus nahmen die Teilnehmenden an einer Biodiversitätstour sowie einer Architekturführung in Strasbourg teil, um mehr über die Verwendung von Spurenstoffen, ihren Verbleib in der Umwelt und ihre Auswirkungen auf die Ökosysteme zu erfahren.
Empfehlungen für den Umgang mit Spurenstoffen
Im Laufe der Woche entwickelten die Teilnehmenden ihre Präsentationen zu vier Themenbereichen:
- DIAGNOSE: Hier untersuchten sie Methoden zur Diagnose von Spurenstoffen und befassten sich sowohl mit historischen Schadstoffen als auch mit neu auftretenden Kontaminanten, die in verschiedenen Umweltkompartimenten vorhanden sind.
- TRAJECTORIES suchte nach sozioökologischen Wegen zu einer saubereren, nachhaltigeren Stadt und identifizierte Herausforderungen und Alternativen zur Verwendung dieser Substanzen.
- GOVERNANCE widmete sich einem besseren Verständnis der Strategien zur Bewirtschaftung und Reduzierung von Einleitungen in städtischen Umgebungen.
- TOOLS zur Bewertung von Lösungen für die Modellierung und Vorhersage von Kontaminationen und zur Erreichung einer nachhaltigen städtischen Transformation.
Als Ergebnis ihrer Arbeit empfahlen sie eine Öffentlichkeitskampagne, um die Bevölkerung für die Gefahren von Spurenstoffen zu sensibilisieren. In Bezug auf die Entwicklungspfade schlugen sie alternative Stadtplanungsstrategien vor. Instrumente zur Begrenzung des Vorkommens von Spurenstoffen könnten einerseits technischer Natur sein, wie beispielsweise Innovationen in der Abwasserbehandlung. Andererseits betonten alle Gruppen die Bedeutung der Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Es wurde eine Kampagne in den sozialen Medien sowie neue Bewertungen vorgeschlagen, die den Verschmutzungsgrad anzeigen.
Neue Perspektiven

„Die menschliche Erfahrung war sehr bereichernd, da die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Ländern und mit unterschiedlichen Hintergründen kamen. Ich werde diese Summer School als einen frischen Wind in meiner Promotionslaufbahn in Erinnerung behalten“, sagte Lina Saoudi, Doktorandin im Bereich Wasserwissenschaften an der Université de Strasbourg. Und Jule Stern, Doktorandin im Bereich Umweltökotoxikologie an der Universität Kaiserslautern-Landau, fügte hinzu: „Es war wirklich interessant, sich aus verschiedenen Perspektiven mit urbanen Spurenstoffen zu beschäftigen.“
„Die Teilnehmenden waren sehr engagiert und begeisterten sich für alle Aktivitäten der Summer School. Sie unterbreiteten der Eurometropole Strasbourg interessante Vorschläge zu den verschiedenen behandelten Themen, was von den Vertreter*innen der Stadt, die an den Präsentationen teilnahmen und zum Erfolg dieser Summer School beitrugen, sehr geschätzt wurde“, fasst Christophe Marcic zusammen.
Die Eucor Summer School wurde im Rahmen von Eucor in Zusammenarbeit mit den Universitäten Strasbourg (Leitung: Christophe Marcic), Freiburg (Koordination), ENGEES, CNRS, Rheinland-Pfälzische Technische Universität (Landau), dem INTERREG-Projekt „Reactive City“, ITI SWITCH und dem Ökoinstitut Freiburg organisiert. Sie wurde von ITI SWITCH, dem Projekt „Reactive City“ und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg finanziert.